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NKD übernimmt Keilbach-Flächen

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Der Textildiscounter NKD profitiert derzeit indirekt von der Pleite des Modefilialisten Keilbach. Das im badischen Offenburg ansässige Unternehmen musste bereits Ende November vergangenen Jahres Insolvenz anmelden, nachdem Finanzkrise und Konjunktur-Abschwung die

Umsätze des schon zuvor angeschlagenen Traditionshauses schmerzhaft schrumpfen ließen.

Keilbach, der im Südwesten der Republik 86 Filialen betrieb und 480 Mitarbeiter beschäftigte, ging zusammen mit dem zuständigen Insolvenzverwalter Stefano Buck zunächst davon aus, mittels eines umfassenden Sanierungsprogramms wieder auf die Beine zu kommen, so neue Investoren für sich zu gewinnen und alle Läden weiter betreiben zu können.

Nun vermeldet jedoch überraschend der Bayreuther Billig-Anbieter NKD: „NKD übernimmt 14 Filialen des insolventen Modehauses Keilbach“. Die Bemühungen des Insolvenzverwalters, Keilbach in bisheriger Form fortführen zu können, scheinen also doch gescheitert zu sein, und wo bislang - zugegebenermaßen etwas angestaubte – Tradition herrschte, ziehen nun Wühltischparadiese ein. Konkret übernimmt NKD die alten Keilbach-Läden in Altensteig, Durmersheim, Endingen, Herbolzheim, Hornberg, Kandern, Karlsruhe-Durlach, Karlsruhe-Mühlburg, Malsch, Markdorf, Überlingen, Wolfach sowie zwei Geschäfte in Waldshut-Tiengen.

Bereits in den kommenden Wochen sollen nach Angaben der Neu-Mieter die ehemaligen Keilbach-Filialen auf das NKD-Design umgestellt werden. Das bisherige Produktangebot werde durch die textilen Vollsortimente der NKD ersetzt, die den „kurz- bis mittelfristigen textilen Bedarf kompromisslos preiswert abdecken“ soll. Man werde Mode für die ganze Familie, Wäsche, Strümpfe, Heimtextilien, Sport und Bademoden sortimentsmäßig führen, so das Management des Discounters, das zudem ankündigte: „Sobald die Filialen auf NKD-Design umgestellt sind, werden sie auch in die umfassenden Marketingaktivitäten des Unternehmens eingebunden.“

Die zur Daun & Cie. AG gehörende NKD Vertriebs GmbH will damit ihre starke Expansion der letzten Jahre fortsetzen und vor allem gegenüber ihren direkten Konkurrenten Takko und Kik weiter punkten. Derzeit betreibt das Unternehmen mehr als 1.250 Geschäfte in Deutschland, Österreich und Norditalien. Mit der Integration der früheren Keilbach-Modehäuser in das bestehende Netz ist NKD in Südwestdeutschland künftig noch stärker präsent. Immerhin einen kleinen Trost gibt es für die alte Keilbach-Belegschaft: Ein Teil der ehemaligen Mitarbeiter will die NKD übernehmen. Angepeilte Neueröffnung der Geschäfte ist der 30. März 2009.

Foto: NKD