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Berlin: Tauentzien bleibt teuerste Toplage

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Die bei Einheimischen und Touristen besonders angesagten Stadtteile finden sich schon seit längerem eher im Osten der Hauptstadt. Für den Einzelhandel sind die traditionellen Einkaufsmeilen der City West aber weiterhin attraktiv. Das geht

aus einer Studie hervor, die das Immobilienunternehmen Kemper’s-Jones Lang LaSalle in dieser Woche vorlegte. Bei wichtigen Indikatoren wie der Passantenfrequenz oder den Spitzenmieten für Ladenflächen hat der Westen demnach immer noch die Nase vorn.

So sind die Tauentzienstraße mit ihrem Aushängeschild, dem Luxuskaufhaus KaDeWe, und der benachbarte Kurfürstendamm nach wie vor die meistfrequentierten Einkaufsstraßen der Stadt. Für Gewerbeimmobilien an der Tauentzienstraße werden mit bis zu 220 Euro pro Quadratmeter die höchsten Spitzenmieten in der Hauptstadt erzielt. In der bundesweiten Rangliste der teuersten Toplagen rangiert die Straße damit immerhin auf Platz sechs. Hier führt die Münchener Kaufingerstraße mit Mietpreisen von bis zu 310 Euro pro Quadratmeter. Das Shopping-Angebot am Tauentzien wurde zuletzt durch die Eröffnung eines 1.750 Quadratmeter großen Flagship-Stores des spanischen Trendlabels Desigual erweitert.

Am Kurfürstendamm lassen sich Spitzenmieten von bis zu 190 Euro pro Quadratmeter erzielen. Hier siedelte sich kürzlich das britische Traditionslabel Barbour mit einem eigenen Flagship an. Im kommenden Jahr will dann auch das italienische Luxusmodehaus Prada am Kurfürstendamm einen neuen Shop eröffnen. Zudem sind einige ambitionierte Bauvorhaben geplant. So soll noch in diesem Monat mit dem Bau des Objekts „N° 195 Kudamm“ begonnen werden. Der Projektentwickler FREO will hier etwa 100 Millionen Euro investieren. Bewegung ist in den vergangenen Wochen auch in die umstrittene Neugestaltung des „Kudamm-Karrees“ gekommen. Nun soll der britische Stararchitekt David Chipperfield mit den Planungen betraut werden. Der Bauherr, das irische Immobilienunternehmen Ballymore, plant, etwa 500 Millionen Euro in das Projekt zu stecken.

In der City Ost hat sich der Alexanderplatz mit Spitzenmieten von bis zu 180 Euro pro Quadratmeter und steigenden Passantenzahlen als neues Zentrum etabliert. Dazu haben die Einkaufszentren Alexa und Die Mitte ebenso beigetragen wie das vor einigen Jahren komplett erneuerte Galeria-Kaufhof-Haus. Vor allem große Filialisten dominieren die Einzelhandelsstruktur im Umfeld des Platzes.

Die ausgewiesene Luxusmeile des Ostens ist die Friedrichstraße mit dem Aushängeschild Galeries Lafayette. Mittlerweile werden hier Mietpreise von bis zu 120 Euro pro Quadratmeter erzielt. Nach Angaben von Kemper’s stieg die Passantenfrequenz im Vergleich zum Vorjahr um bemerkenswerte 15 Prozent. Das exklusive Angebot ergänzte zuletzt das italienische Luxuslabel Armani, das hier einen eigenen Shop eröffnete.

Zentrum des hippen, jungen Berlins bleibt jedoch das Areal um den Hackeschen Markt. Die Spitzenmieten liegen hier inzwischen ebenfalls bei bis zu 120 Euro pro Quadratmeter. Neben den bereits etablierten Anbietern – etwa Michalsky, Adidas Originals, Puma, Fred Perry oder dem Edel-Denim-Shop 14 oz – kamen in den vergangenen Monaten weitere Attraktionen hinzu, etwa die neuen Flagshipstores des britischen Traditionslabels Ben Sherman und des schweizerischen Taschenspezialisten Freitag.

Und das Viertel ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen. Angesichts der Tatsache, dass um den Hackeschen Markt inzwischen die großen, finanzkräftigen Namen dominieren, haben diverse junge Berliner Label die nördlich anschließenden Gebiete entdeckt und dort eigene Geschäfte eröffnet. Auch die zahlreiche Galerien um die Torstraße tragen zur besonderen Atmosphäre dieses Areals bei. Selbst ehemals vernachlässigte Randlagen wie die Brunnenstraße haben sich so mittlerweile zu reizvollen Shopping-Zielen gemausert.

Foto: © Land Berlin/Gläser